Die Hochindustrialisierung

Die Hochindustrialisierung

Die Phase der Hochindustrialisierung ist die Zeit, in der die Industrie die beherrschende Stellung in der Wirtschaft erlangte. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts arbeiteten immer mehr Menschen im sekundären Sektor (Industrie und Handwerk), so waren im primären Sektor (Landwirtschaft) immer weniger Menschen tätig. Es wurden viele Dinge nicht mehr mit der Hand hergestellt, sondern jetzt mit Maschinen. Für Europa bedeutete das, dass viele Länder sich von Agrarstaaten in modernere Industriestaaten verwandelten. In der Hochindustrialisierung konnten durch neue Maschinen auch Sachen hergestellt werden, die früher nicht hergestellt werden konnten. Außerdem wurden viele Eisenbahnlinien errichtet, was zur Folge hatte, dass sich die Infrastruktur verbesserte. [1]

Pforzheim und die Hochindustrialisierung

Die Hochindustrialisierung veränderte viel in Pforzheim; nämlich, dass Pforzheim international für den Schmuck und das Verarbeiten von Gold bekannt wurde. Auch entstanden immer mehr Fabriken, in denen Schmuck hergestellt wurde. Pforzheim wurde reich und die Stadt wuchs und wurde größer. [2, 3] Pforzheim wurde 1861 an eine neue Eisenbahnlinie angeschlossen. Das bedeutete für die Pforzheimer, dass sie ihre Waren auch an andere Orte exportieren konnten. [4] Es wurde durch die Eisenbahnlinie viel besserer Handel ermöglicht.

Man sieht die Stadt Pforzheim in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Es gibt eigentlich keine Fabriken. [A]

Arbeiter werden gesucht

In der Hochindustrialisierung wurden in Pforzheim Arbeiter gesucht. Deshalb kamen viele Leute, häufig arme Bauern, nach Pforzheim. Es entstanden viele Schmuck- und Uhrenfabriken in Pforzheim. Es gab also viel mehr Arbeitsplätze, weil es viele Fabriken gab, in denen die Menschen arbeiten konnten. Allerdings waren damals die Lohn- und die Arbeitsbedingungen sehr schlecht. [5]

Man sieht die Stadt Pforzheim in der Zeit der Hochindustrialisierung. Schaut man genau hin, erkennt man an den vielen Schornsteinen, dass es jetzt viele Fabriken gibt. [B]

Anmerkungen

  1. Gawatz, Andreas; Grießinger, Andreas (Hg.) (2018): Geschichte 8. Gymnasium. Braunschweig, Paderborn, S. 81.
  2. Fuchs, Rudolf (1901): Die soziale Lage der Pforzheimer Bijouriearbeiter. Bericht, erstattet an das Großherzogliche Ministerium des Inneren. Karlsruhe, S. 17-18.
  3. Pletscher, Samuel (1883): Führer durch den Schwarzwald […]. Reisetaschenbuch. Zürich, S. 401.
  4. Mohr-Mayer, Herbert (2007): Victor Mayer, 1857-1946. Leben und Werk eines Pforzheimer Schmuckfabrikanten. Heidelberg, Ubstadt-Weiher, Weil am Rhein, Basel, S. 12.
  5. Gerstner, Paul (1908): Die Entwicklung der Pforzheimer Bijourieindustrie von 1767-1907. Tübingen, S. 103, 112.

Ausstellungsstücke

[A] Stahlstich von Th. Rausche, entnommen aus: Rudin, Bärbel (Hrsg.): Die Rassler, Pforzheim 1982, S. 9.

[B] Stadtarchiv Pforzheim, Signatur S1-01-001-R-03-044, Foto: Gebr. Metz.