Kommunismus und Sozialdemokratie

Entstehung von Kommunismus und Sozialdemokratie

Die Sozialdemokratie und der Kommunismus entstanden als Reaktion auf die Ungerechtigkeiten der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert. Beide waren auch Theorien oder Ideen, an die viele Arbeiter glaubten.

Die Sozialdemokratie

Die Sozialdemokratie setzt sich im Prinzip demokratisch für Gerechtigkeit ein. Wichtig war besonders der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein (ADAV). In ihm schlossen sich viele Arbeiter zusammen, die an die Ideen der Sozialdemokratie glaubten. Die Sozialdemokratie setzt sich auch für das Wohlergehen der Arbeiter durch staatliche Maßnahmen ein (z.B. den Bau von Schulen, Krankenhäusern oder Arbeitsrechte und fortschrittliche Besteuerung). Sie wollte eine Gesetzesänderung, also eine Reform.

Das obige Foto [A] zeigt Adolf Geck (1854-1942), der ein Sozialdemokrat war, der aufgrund des Sozialistengesetzes im Jahr 1878 verhaftet wurde. Er wurde durch seine hohe Position im Badischen Landtag bekannt.

Der Kommunismus

Der Kommunismus wiederum strebt eine klassenlose Gesellschaft an. In der Gesellschaft soll das Privateigentum abgeschafft werden und alles aufgeteilt werden. Kommunisten wollten soziale Gerechtigkeit und Gleichheit für alle. Sie wollten, dass die Arbeiterschicht die staatliche Herrschaft umstürzt. Sie wollten die Revolution.

Titelseite des „Manifest der Kommunistischen Partei“, das 1848 ziemlich unbekannt war. In ihm stellt Karl Marx den Kommunismus vor. Heute ist das Manifest weltberühmt. [B]

Die Pforzheimer Arbeiter

Die meisten Pforzheimer Arbeiter waren auf der Seite der Sozialdemokratie, da sie die ärmliche Lage der Arbeiter und Bürger verbesserten: Lehrmittelfreiheit sollte eingeführt werden, das Schulgeld wurde abgeschafft und Arbeiterwohnhäuser wurden gebaut.

Eine Revolution? Keine gute Idee!

Auch die Klasse 8d findet die Ideen der Sozialdemokraten besser, da sie im Gegensatz zu den Kommunisten keine Revolution anfangen wollten. So sahen es auch die Arbeiter von damals, indem sie den Kommunisten fast keine Beachtung schenkten. Denn auch sie waren gegen eine Revolution. Ihnen war es bewusst, dass sie mit Gewalt nicht weiterkommen würden.

Anmerkungen

  1. Endlich, Stefan Peter (1993): Sozialgeschichte der Stadt Pforzheim, 1862-1914. Arbeiterbewegung und sozialdemokratische Kommunalpolitik im Zeitraum der Industrialisierung. Frankfurt am Main, Berlin, Bern, New York, Paris, Wien, S. 37.
  2. Karl Marx und Friedrich Engels (1848): Manifest der Kommunistischen Partei. London, S. 7-8, 23.
  3. Mühlhäuser (1874): Unsere Presse. 2. Aufl. Frankfurt a. M, S. 10.
  4. Redaktion [Verfasser], Zum zehnten Januar, Neuer Sozialdemokrat, Berlin 4. Januar 1874.

Ausstellungsstücke

[A] Entnommen aus: Weber, Donatus (Hrsg.): Pforzheim im Weltkrieg – seine Söhne und Helden, Pforzheim 1915 ff., S. 41.

[B] Marx, Karl (1848): Manifest der Kommunistischen Partei. London. [Digitalisat des Münchener DigitalisierungsZentrums]